Guten Morgen,
Doris, was für ein schöner Abschluss, das 24. Türchen.
Danke sehr.
Das sollten wir uns viel öfter vor Augen halten.
Ich wünsche Euch allen einen stressfreien Heiligen Abend, allen die arbeiten müssen, nur nette Kunden und achtsame Mit-Einkäufer.
Dieses Lied sollte eigentlich mein gestriges Türchen sein, aber ich fand es für den 23. nicht ganz so passend, deswegen müsst Ihr heute da durch:
(eigentlich muss man es am heutigen Tage um viertel nach 2 hören):
Ich muss nochmal auf das Thema Weihnachten zurückkommen
Weil ich habe das Gefühl, als ob Ihr mich vorhin nicht ganz ernst genommen habt
Und wenn Ihr so weitermacht, dann wird's Euch so gehen wie mir
Dass wenn ihr am 24. Nachmittags plötztlich feststellt
Dass Ihr einen lieben Nachbarn ganz vergessen habt
Und dann wird Euch nichts anderes übrig bleiben
Als den niedlichen selbstgehäkelten Tischläufer rauszurücken
Oder diesen wünderhübschen kleinen schmiedeeisernen Salzstreuer
And dem Ihr so hängt
So ging's mir ähnlich und
Ich habe aus meinen Erfahrungen ein Lied gemacht
Das Lied basiert auf einer wahren Begebenheit
Und deswegen fürcht ich mich auch ein ganz klein Bißchen
Davor nach Hause zurückzukommen
Weil sich natürlich meine Nachbarn darin wiederkennen werden
Und ich mit schweren Repressalien zu rechnen habe
Oder mindestens, zu mindestens, dass ich von denen nie wieder
Was zu Weihnachten geschenkt kriege, aber
Was sein muss, muss sein und, da muss ich durch
Das Lied heißt: "Es Ist Weihnachtstag"
Und es kommt keiner drum rum
Es ist Weihnachtstag, und es ist Viertel nach zwei
Ich kann aufatmen, der Weihnachtsstress ist endlich vorbei
Jetzt gibt's gar nichts mehr zu kaufen, alle Läden sind zu
Klappe zu, Affe tot, jetzt ist endlich Ruh
Ich hab den Baum im Ständer, die Geschenke eingehüllt
Alle Karten sind verschickt, kurz, alle Pflichten sind erfüllt
Jetzt bring ich nur noch so, als kleine Aufmerksamkeit
'Ne Dose Weihnachtskeks zu Müller-Wattenscheidt
Zu Müller-Wattenscheidt, da führt der Weg mich nun mal genau
Vorbei am Haus von Dr. Zickendraht und seiner Frau
Die hat mir 'ne Autofensterkloroll'nhäkelmütze geschenkt
Und wenn sie nichts von mir kriegt, ist sie zu Tod gekränkt
Also kling'le ich bei ihr und überreich ihr gradewegs
Die für Müller-Wattenscheidt bestimmte Dose Weihnachtskeks
Sie nötigt mich auf ein Glas Persiko und Erdnußflips
Und schenkt mir dann ein selbstgegoss'nes Fachwerkhaus aus Gips
So, die Zickendrahts sind gut bedient, doch, andererseits
Was schenke ich denn jetzt bloß den Müller-Wattenscheidts?
Die Kekse weg, die Läden zu, der Ofen ist aus
Ach, dann schenk ich ihnen halt das gips'ne Fachwerkhaus
Es macht sie glücklich, und sie hängen es auch gleich an die Wand
Loben mein Basteltalent und preisen meinen Kunstverstand
Und schenken mir, so sehr ich mich auch wehre und empör
'Ne Krawatte und dazu 'ne Flasche Eierlikör
So, jetzt aber nichts wie auf dem schnellsten Wege nach Haus
Da treff ich vor Zickendrahts doch noch Roswitha und Klaus
Und die drücken mir gleich großzügig 'ne Dose in die Hand
Und zwar die mit meinem Keks, die hab ich gleich wiedererkannt
Also rück ich schweren Herzens nun auch meine Beute raus
Die Krawatte kriegt Roswitha und den Eierlikör Klaus
"Frohe Weihnacht" säuseln sie, "Wir müssen weiter, tut uns leid
Wir sind grade auf dem Weg zu Müller-Wattenscheidt"
Was lehrt uns dieses Gleichnis? Dass auch mit Hinterlist
Geben nun mal seliger denn nehmen ist.
Songwriter: Reinhard Mey

Einfach zum Nachdenken
Niemand wird mit einer bestimmten Religion im Blut geboren. Sie versteckt sich nicht in deinen Genen. Du erhältst sie von außen angeboten, andressiert, vorgelebt. Und zu jedem Zeitpunkt deines Lebens bist du es, der die Entscheidung hat, den Glauben anzunehmen, zu pflegen und als Licht in deiner Nacht gelten zu lassen. Es ist deine Entscheidung. Frage dich deshalb: „Ich habe also die freie Wahl. Warum wähle ich dann nicht aus dem bunten Angebot der Welt einen Glauben, der mich und meine Umgebung glücklich macht? Fröhlich? Lebendig? Der die Nacht erleuchtet?!




