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19. DEZEMBER
In unserm Hause wurde gerade Kuchen gebacken; das war eine angenehme Zerstreuung; aber als es dämmrig wurde, lief ich doch zu Dörthe Krieger, deren Wohnung ich jetzt ganz gut kannte, obgleich ich sie nie betreten hatte. Jürgen lief mit, und wir hatten Mama ein Paket Kuchen für die arme Dörthe abgebettelt.
In dem kleinen, sehr verfallnen Hause am äussersten Ende der Stadt brannte schon Licht, und als wir ohne weiteres in die Haustür und dann in die kleine, ärmlich eingerichtete Stube stürzten, prallten wir erschrocken zurück. Denn auf einem Holzschemel, von einem Talglicht beleuchtet, sass Jobst Krieger. Er hatte Besuch. Vor ihm stand Meister Ahrens, der heftig auf ihn einsprach. Wir beachteten aber den alten Tischler nicht. Wir liefen auf Jobst zu und betrachteten ihn aufgeregt.
"Wie?" rief Jürgen; "du bist nicht tot?"
Seine Stimme klang vorwurfsvoll, und auch ich konnte mich einer leichten Verstimmung nicht erwehren. Wenn man jemand einmal als tot beweint hat, dann darf er auch nicht gleich wieder auferstehn! Jobst Krieger sah uns verlegen an.
"Lorenz ist allein gefahren," sagte er nun. "Ich wollte ja nicht, ich –" er stockte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
"Du hast Glück gehabt, Jobst Krieger," liess sich jetzt Meister Ahrens vernehmen. "Wenn du mit Lorenz gefahren wärst, dann lägst du nu tot in die See! Er war auch ein slechten Kerl, der dir zu allens verführt hat! Morgen fährst nu for mich nachn Festland und holst mich die Zweigens, sonsten sollst mich kennen lernen!"
Morgen geht´s weiter!
Tipp: Eingebrannte Töpfe
Eingebrannte Essensreste aus Töpfen entfert man indem manWaschpulver in den Topf mit heißem Wasser füllet und 15 Min einwirken läßt. Danach auswaschen.