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18. DEZEMBER
Es war eine traurige Geschichte, die gar nicht für die Weihnachtszeit passte; wir mussten lange darüber sprechen. Es tat uns so sehr leid, dass Jobst doch gefahren war, und besonders Milo konnte es gar nicht begreifen. Lorenz musste ihn doch schließlich überredet haben.
Grossvaters Schreiber, Rasmus Rasmussen, war nicht so traurig wie wir. Er sagte, Jobst würde doch im Zuchthause geendet haben, weil er das Stehlen nicht hätte lassen können. Tannenzweige aus dem Walde zu holen sei ja schliesslich kein Verbrechen, aber Jobst hätte die schönsten Tannen auseinandergeschlagen, ohne auch nur einen Menschen zu fragen. Meister Ahrens habe einen guten Lieferanten an ihm gehabt, und deshalb seien seine Tannenbäume immer so schön gewesen. Dann hätte Jobst auch noch Hasen und Rehe in Schlingen gefangen, und wenn er bei einer fremden, wohlgefüllten Speisekammer vorübergekommen wäre, dann hätte er tief hineingelangt.
Es war gewiss ein Glück, dass Jobst tot war, wie Rasmus meinte, aber wir waren doch so betrübt, dass wir eine Weile unser Weihnachtsfest ganz vergassen. Dann schämten wir uns auch noch, dass wir um einen ganz gewöhnlichen Dieb weinten.
Das taten wir nämlich. Trotz seiner entsetzlichen Schlechtigkeit hatten wir Jobst sehr gern gehabt, wenn wir das auch keinem Menschen verraten und ihn ja auch nur wenig gekannt hatten.
Plötzlich fiel mir Dörthe ein. Was würde sie wohl dazu sagen, dass ihr Vater ertrunken war? Den ganzen Tag musste ich an sie denken, und Jürgen und Milo sprachen auch von ihr. Nun war sie immer allein; nicht nur Weihnachten, nein auch Ostern und Pfingsten, das ganze Leben hindurch.
Morgen geht´s weiter!
Tipp: Brokkolistrunk verwenden
von Stefan Forster
Aus dem Brokkolistrunk lässt sich fein gehobelt ein feiner Salat zubereiten.