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21. DEZEMBER
"Er will doch kein Dieb mehr sein!« rief Jürgen. »Lass ihn in Ruhe und gehe zu Schiffer Lafrenz auf der Anna Kathrin. Der hat auch eine ganze Menge von Tannenzweigen mitgebracht, die Brüder haben's gesehen!"
"Is wahr?" Ahrens ärgerliches Gesicht wurde etwas milder, dann lief er plötzlich davon, ohne Lebewohl zu sagen. Wir entbehrten ihn auch nicht. Wir hatten unsre Kuchen ausgepackt, und da wir Jobst Krieger verziehn hatten, so durfte er sie probieren. Jürgen und ich sagten ihm auch unsre Weihnachtslieder auf. Der Übung halber und auch deswegen, weil sie uns immer im Kopf herumspukten, und wir waren eigentlich etwas beleidigt, dass Jobst uns gar nicht lobte. Er saß ganz still und hatte beide Hände vor sein Gesicht gelegt. So still war er, dass es uns, als wir nacheinander das Amen von unsern Verslein gesprochen hatten, doch etwas unheimlich zu werden anfing. Aber da kam Dörthe ins Stübchen gestürzt, und ihre Überraschung, uns zu sehen, war so gross, und das Vergnügen über die Kuchen noch so viel grösser, dass wir ungemein heiter wurden.
Jobst Krieger stand jetzt auf und sagte, dass er uns nach Hause bringen wolle; unsre Eltern würden gewiss nicht wollen, dass wir so lange bei ihm blieben. Wir sahen die Richtigkeit dieser Worte ein, und als wir neben ihm auf der dunkeln Strasse gingen, stiess Jürgen plötzlich einen schweren Seufzer aus.
"Jobst, wie furchtbar schade ist es doch, dass du ein so schlechter Mensch bist! Ich mag dich gern leiden – viel lieber als einige Leute, die niemals im Gefängnis waren!"
"Ich auch!" versicherte ich, und Jobst stand still und legte ganz leise seine Hände auf unsre Haare.
Morgen geht´s weiter!
Tipp: Klumpende Gelatine
von Stefan Forster
Gelatine, die nach dem Auflösen klumpt oder zu fest geworden ist, wird wieder flüssig, wenn man sie im warmen Wasserbad unter Rühren erwärmt.