Das silberne Glöckchen:
Es wackelte, schuckelte und rappelte und war gar nicht mehr behaglich und gemütlich.
Och neee, dachte das silberne Glöckchen, ich will nicht aufstehen…ist denn wirklich wieder Weihnachten? Unerbittlich wurde der Deckel seines Kartonbettchens gehoben und Oma Grete schaute hinein. Da bist Du ja endlich, sagte sie. Ich fürchtete schon, nach all den vielen Jahrzehnten in unserer Familie hätten wir Dich verloren, silbernes Glöckchen.
Wäre auch nicht schlimm, maulte das Glöckchen leise, mich hört keiner mehr bei dem Lärm und gebraucht werd ich auch nicht.
Oma Grete konnte das natürlich nicht hören und polierte das Glöckchen wie jedes Jahr recht herzhaft, damit es ordentlich glänzte. Lass das, zeterte das Glöckchen das kitzelt ganz gemein!
Notgedrungen schlug es endlich richtig die Augen auf und schaute sich um.
Da war sie wieder, die schöne Weihnachtsstube und alle wuselten herum. Oma Grete, Opa Franz, Papa Gerd, Mama Martina. Ach ja…und die drei Kinder, die Rabauken… Arne, Jakob und Marina. Moment, was war das denn? Ein kleines Windelpaket lag im Stubenwagen! Das ist Meli, sagte Kuno und stör sie bloß nicht, sonst beiß ich Dich.
Kuno war der altgediente, treue Schäferhund, der schon seit langen Jahren alle bewachte.
Na Kuno altes Haus, alles frisch, rief das Glöckchen keck. Doch Kuno drehte sich nur im Kreis und ließ sich vor den Kamin plumpsen…bei Lärm zu schlafen hatte er in all den Jahren gelernt und etwas schwerhörig war er ja auch schon, aber sagt das bloß keinem weiter.
Na, sagte das Glöckchen, das Oma Grete inzwischen an den prächtigen Tannenbaum gehängt hatte, das soll mir ja wieder was werden dieses Jahr…und verweigerte aus Verbocktheit das kleinste Klingeln….was nur Oma Grete bemerkte….
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zweiter Teil folgt












